Personas neu interpretiert
Im Artikel „Personas als Grundlage kundenzentrierter Kommunikation“ haben wir bereits erläutert, dass Personas das Verhalten unserer Zielkunden erlebbar und begreifbar machen. Wagen wir den Schritt weg von unserer eigenen Denkweise und treten in die Sichtweise unserer Kunden. Damit verstehen wir deren Probleme und Wünsche besser. Der bereits vorgestellte Schritt-für-Schritt Plan hilft Ihnen dabei, Ihre Kunden zu verstehen und daraus erste Personas zu erschaffen.
Positionierung im Koordinatensystem
Haben Sie Lust Ihre Persona aus einem weiteren Blickwinkel zu betrachten? Wir verwenden dafür gerne eine Methode, die ihren Ursprung in der Psychologie hat. Das Modell der Archetypen von Carl Gustav Jung wird heute in vielen Bereichen eingesetzt. Uns hilft diese Methode dabei, Personas glaubwürdige emotionale Charakterzüge zu verleihen.
Das archetypische Positionierungsmodell stellt typische Verhaltensweisen an zwei Achsen gegenüber: Das Streben nach Zugehörigkeit steht dem Streben nach Unabhängigkeit gegenüber. Das Streben nach Stabilität steht dem Streben nach Abenteuer gegenüber. Kennen wir die Merkmale unserer Kunden, fällt es uns leichter die richtigen Worte und Bilder zu finden und Nähe zu ihnen aufzubauen.
Das Koordinatensystem ist in zwölf Felder eingeteilt, sodass alle Bereiche der Archetypen abgedeckt sind.
Der Entdecker
Der Entdecker strebt nach Abenteuer und Unabhängigkeit. Egal ob im stürmischen Schneeregen auf dem Weg zum Himalaya oder im Unterhemd auf der Vespa in Italien: Der Entdecker erlebt die Welt. Erlebnisse und Erfahrungen zu sammeln sind seine wichtigste Quelle der Inspiration.
Der Beschützer
Der Beschützer findet sich genau am gegenüberliegenden Extrem. Er strebt nach einer stabilen Lebenslage und sehnt sich nach Zugehörigkeit. Anderen Menschen zu helfen ist ihm wichtig. In der Nähe eines Beschützers fühlt man sich bestärkt, umsorgt und behütet.
Anhand dieser beiden Extreme sehen wir, wie unterschiedlich wir diese beiden Typen ansprechen, motivieren und erreichen können. Denn beide verfolgen unterschiedliche Ziele. Und beide haben völlig andere Motivationen in ihrem Leben. Dieses Wissen bereichert unsere Kommunikation enorm.
Die Beschreibung aller Bereiche finden Sie in unserem Worksheet.
Kriterienkatalog ermöglicht objektive Positionierung
Doch wie können wir diese „Typen“ nun objektiv einordnen?
Dafür verwenden wir einen Kriterienkatalog. Er hilft uns dabei eine objektive Positionierung vorzunehmen. Charakteristische Eigenschaften der Persona bewerten wir mit Werten von 0 (trifft gar nicht zu) bis 5 (sehr zutreffend). Anschließend bilden wir die Summe der Punkte für jede Bestrebung und dividieren sie durch die maximale Anzahl der möglichen Punkte. Daraus ergibt sich der Erfüllungsgrad für jede Grundbestrebung. Wenn der Wert für beide Achsen ermittelt ist, können Sie Ihre Personas in das Koordinatensystem einordnen.
Im folgenden Worksheet stellen wir eine Datei bereit, die Ihnen dabei helfen wird:
Archetypisches Positionierungsmodell nach Carl Gustav Jung
Zum Hintergrund dieses Systems: Das von dem Psychiater C. G. Jung entwickelte Konzept der Archetypen hat seinen Ursprung in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Nach wie vor finden sich Archetypen in der Psychologie. Darüber hinaus bedienen sich aber auch große Unternehmen und Drehbuchautoren dieser Methode. Denn damit können sie spannende Handlungen konstruieren und glaubwürdige Charaktere erschaffen.
Wir helfen gerne weiter!
Objektive Personas sind uns besonders wichtig. Die Probleme und Wünsche unserer Zielpersonen sollten wir auf jeden Fall kennen. Diese kundenzentrierte Denkweise verschafft uns Nähe und hilft uns bei der Optimierung der Kommunikation mit unseren Kunden.
Benötigen Sie Unterstützung bei der Erstellung von Personas? Wir helfen gerne weiter!
Quellen:
Markenbrand – Zeitschrift für Markenstrategie, Ausgabe 6/2018
„Marken mit Persönlichkeit – Die 12 Archetypen“ auf: www.redbug-home.com